Festhalle Monheim: Kritik an Stadtplanung
Das Vorhaben einer Festhalle auf dem Schützenplatz am Werth ist gescheitert (siehe unsere neue Monheimer Printausgabe, Seite 2); dazu erreichte uns ein Leserbrief.
„Gelegenheit leider vertan“
Den Leserbrief von Klaus Glasow wollen wir hier dokumentieren:
„Die Schützenbruderschaft hatte Recht, als sie forderte, die öffentliche Diskussion erst dann zu beginnen, wenn sie selbst über eine Abgabe eines Grundstücks beschlossen hat. Die mit viel Augenmaß getroffene ablehnende Entscheidung erfordert Respekt. Sie war richtig. Leider hat die Stadtplanung alles dazu beigetragen, dass die Ablehnung kommen musste. Im Flächennutzungsplan, der zusammen mit dem Landschaftspark verfolgt wurde, war ein Baufeld von 1300 qm ausgewiesen worden. Die Halle sollte am Schützenhaus und nördlich davon errichtet werden. Dabei konnte der Schützenplatz weitgehend erhalten bleiben für Parkplätze und für die traditionellen Freiluftveranstaltungen. Nachdem ein Investor bei der Stadt Interesse signalisiert hatte, eine Halle in Monheim zu bauen, wurde die Dimension der Halle auf monströse 2600 qm ausgedehnt und in den Kernbereich des Schützenplatzes verlegt, wodurch auch noch ein ungünstig gelegenes, von der Stadt zu finanzierendes Parkdeck notwendig wurde. Durch diese eigenmächtigen Veränderungen hat die Stadtplanung die von den Schützen im Planverfahren Landschaftspark vorgetragene Befürchtung, dass ´zukünftig der Platz nicht mehr in Gänze als Festplatz nutzbar ist´, vorsätzlich ignoriert. Die gravierend veränderte Lage und die Dimension der Halle hatten auch zur Folge, dass die bestehende Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Schützenbruderschaft und die ungefährdete Existenz des Schützenhauses in den Bereich von Abhängigkeit und Unsicherheit überführt worden wären. Unter diesen Umständen ist die Ablehnung folgerichtig und konsequent. Die Stadtplanung hat leider die Gelegenheit vertan, den Investor auf die ursprünglich vorgesehene, in den Landschaftsraum passendere Lösung zu bringen, die zugleich den Bedürfnissen der Monheimer Brauchtumsvereine entsprechen würde.
Klaus Glasow, Monheim“
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